Ich finde es erschreckend, dass viele Menschen mit Behinderung oft jahrelang für ihre Rechte kämpfen müssen, was einen oft an seine psychischen Grenzen führt, dass man bei Kostenträgern auch das Gefühl hat, nur als Nummer verwaltet zu werden. Aber gerade dieser oft so ermüdende Kampf ebnet auch den Weg für viele andere Menschen.
Wir müssen am 5. Mai in Protesten vielen Menschen verdeutlichen, dass wir Menschen mit Behinderung eigentlich nur die Rechte wollen, die Menschen ohne Behinderung fast tagtäglich für sich in Anspruch nehmen.
Auf meiner Demonstration vor dem Saarländischen Landesamt habe ich das mal so bezeichnet: „Ich möchte keine goldenen Wasserhähne, kein Kaviar zum Frühstück, ich möchte ein ganz normales Leben führen.“
Wir haben jetzt schon seit mehreren Jahren den Artikel 3 unseres Grundgesetzes. Darin steht, dass niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Aber wenn man, wie ich, über sechs Jahre für sein Recht auf persönliches Budget vor Gerichte ziehen muss, in finanzielle Notlagen getrieben wird, und eigentlich in jedem Eilverfahren und zweimal vor dem Bundesverfassungsgericht Recht bekommt, und Kostenträger trotzdem immer wieder dieses Recht versuchen, streitig zu machen, ist es echt erschreckend.
Trotzdem ist es wichtig, dass wir Menschen mit Behinderungen gerade an so einem Tag immer wieder aufzeigen, dass wir hier über verbriefte Menschenrechte reden und nicht um irgendwelche frommen Wünsche und vielleicht werden unsere Ziele, die wir mit dem 5. Mai erreichen wollen und auch schon erreicht haben, von den politisch Verantwortlichen gehört und unsere Menschenrechte umgesetzt.
Markus Igel