Marianne Nickl/ Beiträge, Texte

In Deutschland gibt es sicherlich kein inklusiv lebendes Kind hinter dem nicht Löweneltern stehen, die täglich im Kleinen und Großen für ihr Kind und ganz allgemein für ein gerechteres Zusammenleben kämpfen. Alle sind Profis im Schreiben von Anträgen, ausfindig machen von entsprechenden Gesetzen und Formulieren von Widersprüchen.
Bürokratie, der Ermessenspielraum von Behörden oder auch die Selbstverwaltung mancher Träger verhindern dabei, dass Kinder Hilfe erhalten.
Wie sich an einem aktuellen Beispiel einmal mehr zeigt.

Einige Kinder mit Beeinträchtigungen brauchen, um lernen zu können, eine 1:1-Betreuung mit unzähligen Wiederholungen. Sie brauchen mehr Motivation, Geduld und Zuwendung als andere Kinder ihres Alters. Dies gilt im Übrigen für jegliches Lernen, sei es lebenspraktisch oder schulisch. Im normalen (Schul-)Leben haben diese Kinder individuelle Assistent*innen. Sie helfen den Kindern, die von den Lehrer*innen gestellten Aufgaben umzusetzen.
Deshalb gab der Bezirk Oberbayern und auch das Kultusministerium grünes Licht für den Einsatz der Schulbegleiter*innen zuhause. Woraufhin sich einige Träger dazu entschlossen, den Bedarf abzufragen und Eltern wirksam zu entlasten.
Die hinlänglich bekannten, großen Träger haben hingegen fast jede Hilfe eingestellt, Eltern, die sich auf diese Träger verlassen haben, bleiben ohne Unterstützung und auf sich alleine gestellt.

„Wir helfen schnell und unbürokratisch, keiner wird zurückgelassen.“ Das hieß es am Anfang der Krise. Aber an Familien, in denen Kinder mit Beeinträchtigungen leben, hat dabei niemand wohl niemand gedacht.

Unbürokratisch, schnell und einfach sind hier Fremdwörter, denn die Hilfe und Unterstützung für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen funktioniert nur, wenn viele einzelne Anlaufstellen grünes Licht geben. Dies sind Behörden, Krankenkassen, Pflegekassen, Einrichtungen der Wohlfahrt und viele mehr. Überall werden persönliche Gespräche oder Telefonate geführt und viele Anträge müssen gestellt werden. Immer wieder werden neue unzählige ärztliche und psychologische Gutachten und Atteste verlangt, die meistens nur einen weitergehenden Bedarf belegen.

Warum das wohl in Deutschland so furchtbar bürokratisch geregelt ist? Eines erreicht man dadurch gewiss, Eltern und Erziehungsberechtigte verirren sich regelmäßig im Labyrinth dieser Bürokratie und die Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen kommt zu kurz.

Marianne Nickl

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1 Kommentar

  1. https://geschichten-die-fehlen.de/aktuelles/ich-haette-auch-dumm-bleiben-koennen

    Hallo Zusammen,

    gerne könne Sie den Artikel über mich überall verbreiten. Ihnen wünsche ich eine Gute Zeit.

    LG André

    Meine Adresse: André Thiel, Uranusstraße 17, 06118 Halle

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