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Foto: David Gastager

Hallo Ihr Lieben,

ich freue mich, wieder beim Slutwalk dabei zu sein. Gerne hätte ich Euch eine fröhlich-freche Rede mitgebracht, aber aus aktuellem Anlass wird mein kurzes Last-Minute-Werk heute ernster ausfallen. Ich bin derzeit Opfer eines wahnsinnigen Erpressers, der mich seit Monaten unablässig terrorisiert. Dieser raubt mir damit viel Zeit, Kraft und Nerven. Ich bin gezwungen, mich mit seinem Irrsinn zu beschäftigen – deshalb wähle ich heute das Thema Stalking.

Die sozialen Medien haben viele positive Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten mit sich gebracht. Leider bergen sie auch Gefahren, die wir erst mal nicht wahrnehmen. Für Stalker sind sie eine gute Möglichkeit, ihre Opfer auszuspionieren und zu manipulieren. So werden z.B. Teenager von ansprechenden Fake-Profilen angeflirtet und gezielt verliebt gemacht, um sie in eine Falle zu locken. In Amerika verletzte so ein Fakeaccount ein verliebtes Mädchen immer mehr, entwürdigte es, bis es schließlich gezielt in den Selbstmord getrieben wurde. Der Hintergrund der grausamen Aktion war eine eifersüchtige „Freundin“, die sich hinterlistig als begehrenswerter, junger Mann ausgab.

Vor allem ältere Damen, die sich sehnlichst einen liebevollen Partner fürs Leben wünschen, werden Opfer von Love-Scamming und damit um ihr Erspartes gebracht. Die Täter umgarnen sie über Wochen und Monate hinweg und befinden sich dann plötzlich in einer erfundenen Notlage, aus der ihnen die Angebetete dringend heraushelfen muß. Nach dem Geldeingang tauchen sie ab. Es handelt sich hier um eine moderne Form des Heiratsschwindels.

Diese Psychoterroristen schleichen sich meistens freundlich in das Leben, das sie zerstören wollen, ein und übernehmen zunächst unbemerkt die Kontrolle darüber.

Derzeit gibt es auch dramatische Betrugsfälle, in denen hilfsbereite Menschen dazu gebracht werden, große Summen abzuheben und für die Rettung von Familienangehörigen oder Freunden auszugeben, die angeblich gerade einen schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge verursacht haben. Die Opfer dieser Masche werden psychisch extrem unter Druck gesetzt. Die Anrufer geben sich als Polizeibeamte aus und fordern sehr viel Geld für die Freilassung, während man im Hintergrund die geliebte Person laut weinen hört.

Das wird so glaubwürdig inszeniert, daß die Opfer erst hinterher begreifen, daß sie einem Betrug aufgesessen sind. Bis dahin sind die Täter längst mit dem Geld über alle Berge.

Ich habe so einen Fall selbst vor Kurzem auf der Polizeistation mitbekommen. Alleine das Zuhören bei der Schilderung des Tathergangs verursachte mir Gänsehaut. 30.000 Euro, die Ersparnisse der Dame, sind weg, weil sie ihre verzweifelte Freundin retten wollte. Die Frau war überrascht, was die Täter alles über sie wußten…
Weitere Fälle sind mir schon aus dem Internet bekannt, weil diese Betrugsmasche auch im Kreis meiner Online-Freund*innen vorgekommen ist. Sie ist noch um einiges fieser als der sogenannte Enkeltrick.

Seid vorsichtig mit dem, was Ihr im Internet über Euch preisgebt und veröffentlicht vor allem keine Kinderfotos im Netz. Ihr bringt sie damit in Gefahr, auch wenn Ihr eigentlich nur Eurem Freundeskreis zeigen wollt, wie süß die lieben Kleinen sind.

Lasst Euch auch nicht von professionellen Schnorrern ausnehmen, die tausendundeine Jammer- oder Horrorstory auf Lager haben, um Euch das Geld aus den Taschen zu ziehen.

Ja, ich muß mich da auch selbst an die eigene Nase fassen, denn auch ich bin auf solche Geschichten wiederholt reingefallen, weil ich hilfsbereit bin. Eine davon hat mir den aktuellen Ärger eingebracht.

Kriminelle mit dissozialer Persönlichkeitsstörung sind sehr manipulativ und verstehen es perfekt, sich auch noch als Opfer darzustellen, während sie in Wahrheit die Täter sind. Sie haben keinerlei Hemmungen gnadenlos zu lügen. Sie selbst leiden nicht unter ihrer Persönlichkeitsstörung, weil sie völlig abgestumpft und skrupellos sind.

Aber die OPFER leiden unter den aggressiven Attacken und zahlreichen Hinterfotzigkeiten. Sie werden angegriffen, belästigt, bedroht, verleumdet und erpresst. Oft sehen sie hilflos zu, wie ihr Leben zerstört wird, in dem sich ein aggressiver Parasit breitgemacht hat, der weit außerhalb der gesellschaftlichen Normen steht.

Wenn es Euch passiert, wehrt Euch und geht grundsätzlich auf keinen Fall auf eine Erpressung ein, sondern schaltet schnellstmöglich die Polizei ein, auch wenn es womöglich unangenehm, oder gar peinlich ist. Informiert Euren Freundeskreis, damit er Euch schützen kann.

Lasst Euch nicht von einem Besessenen übernehmen!

Der Beginn der Freiheit ist Mut!

Ein Handyvideo aus dem Publikum, das uns zur Verfügung gestellt wurde:



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