Wir schämen uns für die bayerische Flüchtlingspolitik und unterstützen die Petition des Bündnisses #BayernNimmtAuf für mehr Menschlichkeit im Umgang mit geflüchteten Menschen.
Eingedenk der deutschen Geschichte ist eine Schande, daß erneut Menschen in Lagern zusammengepfercht werden und gerade in Zeiten einer Pandemie keine Chance haben, sich zu schützen. Das fängt mit den katastrophalen hygienischen Bedingungen an, geht über die winterlichen Erkältungsgefahren bis hin zu Vergewaltigungsgefahren für Frauen und Kinder in den nasskalten Lagern, wo sie in Zelten schutzlos sind. Wie unfassbar hart sind diese Bedingungen erst für geflüchtete Menschen mit Behinderungen!
Es erfüllt uns mit tiefer Sorge, wie Deutschland sich derzeit entwickelt. Ein derart reiches Land, das die Wirtschaft mit Staatshilfen vollstopft, aber nichts für die Armen übrig hat.
Die Verachtung beginnt gegenüber der eigenen Bevölkerung und zeigt sich erst recht beim Umgang mit wehrlosen Menschen auf der Flucht, die man so abscheulich behandelt, als ob es beabsichtigt ist, daß sie sich infizieren sollen.
Auch die Zustände in den bayerischen „Ankerzentren“ sind noch immer besorgniserregend. Dort müssen zum Teil schwerst Kriegstraumatisierte, Folter- und Vergewaltigungsopfer auf engstem Raum mit Fremden aus unterschiedlichen Kulturen ausharren und können in den meisten Fällen nicht einmal eine Tür hinter sich absperren, um sich vor Übergriffen zu schützen…
Die nächtlichen Abschiebungen, bei denen die Menschen in den „Ankerzentren“ von einem Polizeigroßaufgebot überfallartig aus dem Schlaf gerissen werden, führen (gewollt?) zu Retraumatisierungen, schüren Angst und schaden somit massiv der psychischen Gesundheit.
Selbst flammende Appelle sozial engagierter Ärzte an die Politik werden ignoriert.