
Seit Anfang der 70er-Jahre kämpfen behinderte Menschen für die Gleichstellung.
Wir sind Experten für unsere Belange, werden von der Politik jedoch kaum gehört.
Es gäbe noch so viel zu tun:
Im öffentlichen Raum Akustikampeln für Blinde, oder für Gehörlose Videoalarm im Fahrstuhl, barrierefrei zugängliche Toiletten, uva.
Wegen Corona werden jetzt Gesetze schnell verabschiedet und nicht bedacht, daß z.B. Mundschutz Gehörlose in der Kommunikation noch weiter einschränkt, oder daß kurzarmige Menschen (Anmerkung der Redaktion: wie Contergan-Geschädigte) oft die Zähne als Hilfsmittel benützen.
Ich fordere die Politik auf, daß wir angehört werden, bevor über uns hinweg entschieden wird.
Die UN-Behindertenrechtskonvention wurde ratifiziert, aber nicht umgesetzt. Wir haben noch immer viel zu wenig Barriefreiheit z.B. bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, Arztpraxen, Veranstaltungsräumen und öffentlichen Toiletten. Unser Recht auf Selbstbestimmung wird mit Füßen getreten. Wir werden von den Behörden als Kostenfaktor betrachtet und völlig respektlos behandelt. Am liebsten würde man uns weiterhin in Heime abschieben. Viele Schwerbehinderte und psychisch Kranke werden unter Betreuung gestellt.
Warum gibt es keine juristischen Beratungsstellen?
Bella Mühlbauer, 57, Angestellte, Rollstuhlfahrerin
Das fasst die Problematik prima zusammen! Danke, Bella!
H.Kaiser